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Hartnäckigen Glaubenssätzen auf den Leib rücken
In diesem Beitrag stelle ich Ihnen eine sehr bewährte Methode vor, um hartnäckige Glaubenssätze und belastende Überzeugungen zu bearbeiten. Die Methode ist ein Prozess der Selbsterkenntnis, heißt „The Work“ und wurde Ende der 1980er Jahre von der US-Amerikanerin Byron Katie entwickelt. Katie, die selbst schwer an Depression erkrankt war, hat über diese Entdeckung wieder zu Erfüllung und Lebensfreude gefunden. Mehr zur Methode und Byron Katie finden Sie unter www.thework.com.
Schritt 1 – Machen Sie eine Liste mit Ihren stressigsten Gedanken und Glaubenssätzen
Schauen Sie sich Ihre Liste an: Welcher Ihrer Grüblergedanken begleiten Sie schon lange und macht Ihnen großes Unbehagen? Welcher beeinflusst vielleicht sogar alle anderen Gedanken und Sie wissen, wenn Sie diesen Glaubenssatz loslassen könnten, dann würde Ihr Fundament noch stärker stehen?
Genau diesen Gedanken schreiben Sie jetzt noch mal extra auf. Vergegenwärtige Sie ihn.
Schritt 2 – Gedanken untersuchen
In „The Work“ gibt es vier Fragen, die einfach zu beantworten sind. Wenn Sie es wirklich, wirklich zulassen, dann werden Sie die Geschichte hinter Ihrem Glaubenssatz erkennen und loslassen können. Die Untersuchung der stressigen Gedanken folgt der Frage: „Was wären Sie ohne Ihre Geschichte?“ Und „untersuchen“ meint, den belastenden Gedanken zu hinterfragen und dem Prozess zu vertrauen.
Beantworten Sie jetzt die folgenden vier Fragen zu Ihrem Glaubenssatz:
- Ist das wahr?
- Können Sie mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
- Wie reagieren Sie/ was passiert, wenn Sie diesen Gedanken glauben?
- Was wären Sie ohne diesen Gedanken?
Lassen Sie sich Zeit dabei. „The Work“ ist wie eine Meditation. Schauen Sie, ob hinter der ersten Antwort, die der Verstand für Sie parat hält, noch eine andere auftaucht. Warten Sie auf die Antwort Ihres Herzens. Gehen sie Frage für Frage vor und seien Sie offen für unerwartete Antworten (Rudolph, o.J.).
Sammeln Sie bei den Punkten 3 und 4 so viele Argumente, wie Sie finden können. Bleiben Sie beim Zusammentragen Ihrer Punkte ganz nah an den Fragen, ohne etwas auszuschmücken.
Hier ein Beispiel aus meiner Praxis anhand des Glaubenssatzes „Die anderen machen es mir schwer, erfolgreich zu sein.“
- Ist das wahr?
Ja, natürlich! - Kannst Du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
Nein, nicht wirklich. - Wie reagierst Du/ was passiert, wenn Du diesen Gedanken glaubst?
– Ich traue den anderen nicht über den Weg.
– Ich versuche alles mit mir selbst zu klären.
– Ich mache meinen Erfolg von den anderen abhängig.
– Es ist schwer, Unterstützer zu finden, die es ehrlich meinen.
– … - Was wärst Du ohne diesen Gedanken?
– Ich könnte Menschen einfach ansprechen, von denen ich lernen will.
– Ich würde mich frei fühlen und könnte meine Talente zeigen.
– Ich weiß, was ich kann und wer mich unterstützt.
– …
Schritt 3 – Kehren Sie den Gedanken um
Ihre stressigen Gedanken kennen Sie ja sehr gut, aber wie sieht es aus, wenn Sie sich trauen, diesen umzukehren? Was können Sie dabei entdecken? Meiner Erfahrung nach meistens, dass vieles von dem, was wir anderen zuschreiben, auch für uns selber gilt.
Hier Ihre Aufgabe: Kehren Sie Ihre Gedanken um, auf so viele verschiedene Arten wie möglich: in Bezug auf sich selbst, auf den/die anderen, ins Gegenteil. Je nachdem, welche Art von Gedanken Sie untersuchen wollen, können Sie alle drei Umkehrungen anwenden. Finden Sie zu jeder Art von Umkehrung mindestens drei konkrete Beispiele, bei denen diese Umdrehung auch wahr ist beziehungsweise wahr sein könnte. Lassen Sie sich Zeit und suchen Sie auch in der Vergangenheit nach Beispielen.
Hier die Umkehrungen und jeweils drei Beispiele, die wahr sind, anhand des Beispielsatzes: „Die anderen machen es mir schwer, erfolgreich zu sein.“
Ich mache es den anderen schwer, erfolgreich zu sein.
– Dadurch, dass ich misstrauisch bin, biete ich den anderen keine Hilfe an.
– Ich spiele Erfolge anderer öfter herunter, weil ich neidisch bin.
– Dadurch, dass ich so mit mir beschäftigt bin, ermuntere ich andere nicht.
Ich mache es mir schwer, erfolgreich zu sein.
– Ich lehne Hilfe öfters ab.
– Ich denke zu viel und tue zu wenig für meine Ziele.
– Ich bin mein größter Kritiker und lasse kleine Erfolge oft nicht gelten.
Die anderen machen es mir leicht, erfolgreich zu sein.
– Meine Familie glaubt an mich.
– Eine Kollegin hat mich gefragt, ob ich mit ihr zusammenarbeiten will.
– Kunden empfehlen mich weiter.
Bei den Umdrehungen wird uns oft bewusst, welche Wahrheiten sonst noch in unseren belastenden und einschränkenden Überzeugungen stecken. Meinem Klienten ist vor allem bewusst geworden, dass er mit seinem Verhalten verhindert, dass ihn andere gut unterstützen können, und vor allem, dass auch er die Erfolge anderer nicht fördert.
Schritt 4 – Den förderlichen Glaubenssatz identifizieren
Oft steckt in den Umdrehungen der entscheidende Satz, der Sie vorwärtsbringen kann. Welchen Gedanken wollen Sie statt Ihres untersuchten stressigen Glaubenssatzes denken? Welcher Satz unterstützt Sie und Ihr Fundament gut? Diesen Inspirationssatz ergänzen Sie dann in Ihrer Liste.
Bei unserem Beispiel haben wir den förderlichen Glaubenssatz indirekt in den Umdrehungen entdeckt. Er lautete: „Ich mache es mir leicht, erfolgreich zu sein.“ Mein Klient hatte erkannt, dass er der Hauptblockierer für seinen Erfolg war und es eher weniger mit den anderen zu tun hatte.
Schritt 5 – Üben!
Wie oben gilt: Üben! „The Work“ wird umso wirkungsvoller, je öfter Sie die Arbeit anwenden. Manche meiner Klienten haben für sich auch erkannt, dass es manchmal reicht, sich eine der Fragen zu stellen, um aus dem Autopiloten auszusteigen. Ich persönlich stelle mir gerne zwei Fragen, wenn sich mal wieder ein Zweiflergedanke anschleicht: Ist das wahr? Und: Was wäre ich ohne diesen Gedanken? Meist hilft mir das, den Blick wieder in die richtige Richtung zu lenken.
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Ihre Silvia Ziolkowski