Soll ich den Job jetzt kündigen oder nicht? Soll ich jetzt endlich umziehen oder doch in der Stadt bleiben, weils bequem ist? Viele von uns kennen solche Fragen. Vor mehr als 12 Jahren hat mich auch so eine Frage umgetrieben. Ich habe mich gefragt ob ich meinen Vorstandsposten aufgeben soll, um nochmal etwas Neues zu wagen oder ob ich lieber bleiben mag.
Ich habe einen Weg gefunden für mich diese Frage eindeutig zu beantworten. Und ich möchte Sie mitnehmen auf meine Reise in die Zukunft. Ich habe damals ein Werkzeug kennen gelernt, das ich Ihnen hier in seinen Grundzügen vorstelle. Es hat mich auf meinen heutigen Weg geführt und mein Leben buchstäblich verändert.
Bleiben oder Gehen, oder doch bleiben, ….
Stuck-State, heißt der Zustand im NLP (Neurolinguistische Programmierung) und meint hängen bleiben, stecken bleiben. So ging es mir auch. Ich habe jede Woche meine Meinung geändert und bin keinen Schritt vorwärts gekommen. Es war zum Verzweifeln. Ich konnte einfach keine Entscheidung treffen. Ich habe mit anderen gesprochen, mich einem Erfolgsteam angeschlossen und Pläne entworfen. Nichts, es hat einfach nichts geholfen. Ich schwankte zwischen: „Ich mag unsere Mitarbeiter und Kunden so gerne, ich bleibe.“ und „Nach mehr als 10 Jahren ist es genug, ich möchte mich nochmal ausprobieren.“ Schließlich hatte ich das Unternehmen, in dem ich arbeitete, selbst mit aufgebaut, ich war Gesellschafterin und Vorstand. Da konnte ich doch nicht einfach so weggehen. Mit dem Gefühl der Unsicherheit habe ich mich dann auf den Weg gemacht, meine eigenen Träume und Wünsche wirklich zu erforschen. Der Prozess dazu hat mich mehr als ein Jahr beschäftigt. Diese Phase auszuhalten war herausfordernd und sehr wichtig. Heute weiß ich: In diesem Zwischenzustand bereiten wir uns innerlich darauf vor, den nächsten Schritt im Außen zu tun.
Der Blick aus der Zukunft befreit von der Enge des Jetzt
Damals war ich Ende 30 und das Thema Zukunft hat mich mehr als beschäftigt. Irgendwie war ich seinerzeit auch der Meinung, es ginge nur mir so. Ich alleine stelle mich so an … Doch dem war und ist nicht so. In meine Workshops und Coachings kommen viele Menschen, die eine ähnliche Gefühlslage umtreibt. Was es braucht, ist ein anderer Blick. Einen Blick weit in die Zukunft, um innerlich wieder freier zu werden. Für mich bedeutete das damals den entscheidenden Durchbruch. Mein Coach hatte mich auf eine Zeitreise geschickt, wir haben mein Zukunfts-Ich befragt und ich schrieb einen Brief aus meiner guten Zukunft an eine liebe Freundin. Ich war fast wie in Trance und schrieb und schrieb. Als der Brief fertig war, konnte ich es nicht fassen: Ich hatte mein ideales Zukunftsbild entworfen und wusste danach, dass ich das Unternehmen verlassen und mich nochmal auf den Weg machen würde. Dieser Moment war der Startpunkt für mein heutiges Tun, denn damals hat sich meine Sehnsucht offenbart. Ich war so überzeugt von der Kraft der Vision, dass ich gespürt habe, diese Erkenntnis möchte ich gerne weitergeben. Ich will andere infizieren sich zu trauen, groß zu denken und ihre Persönlichkeit zum Strahlen zu bringen.
Das Zukunfts-Ich bringt Klarheit
Wenn Sie vor Entscheidungen stehen, empfehle ich Ihnen deshalb eine Zeitreise zu machen. Tun Sie so, als ob Sie sich für einen Weg entschieden hätten und malen Sie sich dann aus, wie es idealerweise ist, wenn sich alles bestens entwickelt hat. Gehen Sie dabei ein bis zwei Jahre in die Zukunft und beschreiben aus dieser Perspektive, was dann ist in der Gegenwartsform. Sie schauen quasi aus der Zukunft zurück. Bei sehr großen Entscheidungen gehen Sie noch weiter weg und schauen aus der Schaukelstuhlperspektive zurück auf Ihr Leben. Fragen Sie Ihr Zukunfts-Ich: Was rät Ihnen die weise alte Frau, der kluge alte Mann? Fühlen Sie Stolz, weil Sie sich dafür entschieden haben? Bedauern Sie es, weil Sie den anderen Weg nicht eingeschlagen haben? Oft wird aus der Perspektive des Zukunfts-Ich schon vieles klarer.
Fünf Fragen um die Konsequenzen der Entscheidung zu überprüfen
Wenn Sie es noch fundierter wollen, dann empfehle ich Ihnen Teile aus meinen Future Zooming-Prozess zu nutzen (der übrigens nach meinem damaligen Coaching entstanden ist), um die Entscheidung zu überprüfen:
- Gewinn: Was habe ich davon, wenn ich mich für diese Option entscheide? Ist das reizvoll genug?
- Loslassen: Wovon müsste ich mich verabschieden, wenn ich mich für diese Option entscheide? Pack ich das? Will ich das überhaupt?
- Unterstützung: Schaffe ich es alleine oder brauche ich Unterstützer? Kenne ich Jemanden, der mir auf dem Weg zur Seite stehen könnte? Wen kann ich ansprechen?
- Optimismus: Warum glaube ich, dass diese Entscheidung die richtige ist? (So-tun-als-ob-Modus).
- Haltung: Welche Haltung/Überzeugung brauche ich, damit diese Entscheidung ein voller Erfolg wird?
Wenn Sie gerade vor einer Entscheidung stehen und diesen Prozess ausprobieren wollen, dann begeben Sie sich in eine Haltung, die stolz, dankbar und positiv ist. Das wird Sie unterstützen einen guten Zugang zu finden.
Den gesamten Future Zooming Quick-Check stelle ich Ihnen hier gerne zur Verfügung.
Übrigens: Mein Traum hat sich zu 100% erfüllt. Ich bin seit 2003 selbstständig und bin mittlerweile als Zukunftsentwicklerin in vielen Lebens- und Unternehmenswelten zu Hause und habe jetzt ganz frisch sogar ein Buch dazu herausgebracht. Der Titel: „Wissen wo´s lang geht! Es beschreibt den Future Zooming-Prozess und ist für mich die Quintessenz meiner Erfahrungen von Anfang, als ich mein Suche begonnen habe, bis heute, wo ich andere unterstütze ihren Weg zu finden. Schreiben Sie mir. Ich freue mich über Kommentare zum Beitrag und verlose zwei Bücher unter allen, die mir schreiben.
Dieser Beitrag ist die Teilnahme an der Blogparade #jetztentscheideich – Über Entscheidungen und den Weg dorthin von Ute Blindert auf businessladys.de.
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