Ich fühle mich sehr geehrt: Jens Corssen, begleitet mich schon sehr, sehr lange mit seinem Selbstentwickler. Immer wieder höre ich mir sein Hörbuch an und bin auch immer wieder inspiriert danach. Doch live ist er einfach unschlagbar. In der neuesten Episode von „Bau dir deine Zukunft“ hatte ich die große Ehre, mit Jens Corssen zu sprechen. Der Verhaltenstherapeut, Erfolgscoach und Autor des Bestsellers „Der Selbstentwickler“ inspiriert seit Jahrzehnten Menschen dazu, ihre Ziele klar zu definieren, ihre innere Haltung zu stärken und Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen.
Unser Gespräch war ein Feuerwerk an wertvollen Einsichten, wie wir durch Visionen, gehobene Gestimmtheit und den Verzicht auf Klagen unser Leben positiv verändern können. Jens teilt in seiner unvergleichlichen Art praktische Methoden, die sofort umsetzbar sind – und uns gleichzeitig zum Nachdenken anregen.
Visionen als Schlüssel zur Zukunft
„Visionen sind die Hormone des Mutes und des Vertrauens“, sagt Jens Corssen. Diesen Satz, habe ich mit seiner Erlaubnis vor vielen Jahren schon, sogar auf eine meiner Inspirationskarten gepackt. Für ihn, und bekanntlich auch für mich, ist eine Vision nicht nur ein Ziel, sondern eine Vorstellung, die mit starken Emotionen verknüpft ist. Sie gibt uns eine klare Richtung und motiviert uns, auch in schwierigen Zeiten voranzugehen.
Doch wie funktioniert das in der Praxis? Jens erklärt, dass es nicht ausreicht, sich lediglich ein Ziel vorzustellen. Es braucht das Gefühl, schon angekommen zu sein – das sogenannte „Vorwegnehmen der Erfüllung“. JAWOHL!
Der Unterschied zwischen Affirmationen und Visionen
Während Affirmationen oft abstrakt bleiben („Ich bin stark“, „Ich bin mutig“), sind Visionen kraftvoller, weil sie mit Sinneseindrücken und Emotionen verknüpft werden. Jens beschreibt es so: „Wenn ich nach Rom will, stelle ich mir vor, wie ich den Oleander rieche, Stimmen höre, die Sonne spüre und die spanische Treppe hinaufgehe.“
Diese Technik nutzt auch der Spitzensport: Athleten visualisieren ihre Erfolge so lebhaft, dass sie sie fast schon real erleben. Das gibt ihnen die Motivation, die Mühe auf sich zu nehmen, die für den Sieg notwendig ist.
Klagen – der größte Energieräuber
Eine der zentralen Botschaften von Jens Corssen lautet: „Hör auf zu klagen.“
Warum? Weil jedes Klagen unser Unterbewusstsein in den „Überlebensmodus“ versetzt. Unser Gehirn schüttet Stresshormone aus, die uns blockieren und langfristig sogar krank machen können.
Die Auswirkungen von Klagen
- Es erzeugt eine negative innere Haltung.
- Es macht uns handlungsunfähig, da wir uns auf das Problem statt auf Lösungen fokussieren.
- Es hindert uns daran, unser volles Potenzial zu entfalten.
Jens Corssen betont, dass wir uns selbst beobachten und bewusst hinterfragen sollten:
„Habe ich heute geklagt? Und wenn ja, warum?“
Ein einfacher, aber effektiver Tipp: Ersetze negative Gedanken durch das Wort „ungünstig“. Statt „Blöder Stau!“ könntest du sagen: „Das ist ungünstig.“ Diese kleine Veränderung gibt dir die Möglichkeit, einen klaren Kopf zu bewahren und lösungsorientiert zu handeln.
Gehobene Gestimmtheit – der Schlüssel zu allem
Ein Begriff, den Jens Corssen immer wieder betont, ist die „gehobene Gestimmtheit“. Das bedeutet nicht, ständig gute Laune zu haben, sondern eine grundsätzliche Lebensbejahung zu entwickeln.
Wie erlange ich gehobene Gestimmtheit?
- Verantwortung übernehmen: Niemand außer dir selbst ist für deine Gestimmtheit verantwortlich.
- Trainingseinheiten nutzen: Jede schwierige Situation (z. B. ein verpasster Zug oder ein Konflikt) ist eine Gelegenheit, innere Ruhe zu trainieren.
- Das Leben bejahen: Statt gegen das Leben zu sein, sollte man es annehmen, wie es ist, und sich auf das konzentrieren, was man verändern kann.
Ein großartiges Beispiel ist Jens’ Satz:
„Wo ich bin, da will ich sein.“
Er erklärt, dass die meisten Menschen unbewusst das „geringste Übel“ wählen – sei es die aktuelle Wohnung, der Job oder die Beziehung. Indem wir das anerkennen, können wir aufhören, uns zu beklagen, und aktiv daran arbeiten, unsere Umstände zu verbessern. Dieser Satz hat noch einen 2. Teil, und der lautet: “alles andere war mir in meiner Vorstellung bisher zu teuer.” – und da sind wir dann wieder beim “geringsten Übel”.
Die 5 Fragen zur Zielerreichung
Ein weiteres Highlight aus dem Gespräch waren Jens Corssens 5 Fragen zur Zielerreichung. Sie helfen dabei, herauszufinden, ob wir wirklich das anstreben, was wir wollen – und ob wir bereit sind, den Preis dafür zu zahlen.
1️⃣ Willst du es wirklich, wirklich, wirklich?
Hinterfrage, ob das Ziel wirklich deins ist – oder ob es von deinen Eltern, deinem Chef oder der Gesellschaft beeinflusst wurde.
2️⃣ Was brauchst du, um dein Ziel zu erreichen?
Liste alle Ressourcen auf, die du benötigst, z. B. Wissen, Kontakte oder finanzielle Mittel.
3️⃣ Wo holst du dir das her?
Überlege, wie du die notwendigen Ressourcen beschaffen kannst.
4️⃣ Welche Opfer musst du bringen?
Jedes Ziel hat seinen Preis – sei es Zeit, Komfort oder Beziehungen.
5️⃣ Was ist, wenn du dein Ziel erreicht hast?
Stell dir vor, wie es sich anfühlt, dein Ziel zu erreichen. Ist es das wert?
Diese Fragen fördern Klarheit und helfen, Prioritäten zu setzen. Manchmal wird dabei deutlich, dass ein Ziel gar nicht so wichtig ist, wie wir dachten – und das ist völlig in Ordnung.
Was können Führungskräfte von Jens Corssen lernen?
Für Führungskräfte hat Jens eine klare Botschaft: „Gehobene Gestimmtheit ist die Grundlage guter Führung.“
In einer Zeit, in der Stress und Unsicherheit die Arbeitswelt dominieren, ist es entscheidend, dass Führungskräfte lernen, ihre eigene Haltung zu kontrollieren. Nur so können sie auch ihre Teams inspirieren und motivieren.
Drei Tipps für Führungskräfte:
- Sei freundlich zum Menschen, aber klar in der Sache.
- Übernimm Verantwortung für deine Gestimmtheit – deine Energie prägt die Unternehmenskultur.
- Hör auf, Mitarbeiter zu verändern – inspirier sie stattdessen, sich selbst zu entwickeln.
Mein Fazit: Visionen leben mit Jens Corssen
Das Gespräch mit Jens Corssen hat mich einmal mehr bestätigt, wie wichtig die Kombination aus einer klaren Vision, einer positiven Haltung und eigenverantwortlichem Handeln ist. Das deckt sich sehr mit der Methodik des Zukunftshauses, wo wir genau das herausarbeiten.
Visionen geben uns die Richtung, aber es sind die täglichen kleinen Entscheidungen, die den Unterschied machen.
Wenn wir aufhören zu klagen, Verantwortung übernehmen und die gehobene Gestimmtheit in unser Leben lassen, können wir selbst die schwierigsten Herausforderungen meistern – und das Leben gestalten, das wir uns wünschen.
Ich lade dich ein, Jens Corssens „Der Selbstentwickler“ zu lesen oder als Hörbuch zu erleben. Es ist ein Schatz voller Inspiration und praktischer Tipps, die dich auf deinem Weg begleiten werden.
📌 Spotify: https://open.spotify.com/episode/4Sgks24xjDpc58ZwtTnY7e